Nach schweren gesundheitlichen Problemen geht die Arbeit weiter
Schon in den 2 Jahrzehnten zuvor zeichnete sich ab, dass die Kämpfe der vorangegangenen Projekt-Jahre ihren Tribut einfordern. Das Problem: Ein durch-und-durch multi-talentierter und unermüdlicher Künstler mit enorm hohem Selbstanspruch und dem ihm selbst auferlegten Selbstversuch der bedingungslosen Kompromisslosigkeit gegenüber Erfolgsdenken und "geistig-seelischer Korruption" wie er es nennt, muss sich irgendwann einer körperlichen Erschöpfung stellen, die auch schwere medizinische Folgen hat.
Wir - das Künstlerbüro, welches ihn seit vielen Jahren bei seinen Projekten begleitet - haben selten einen Künstler erlebt, der ohne Klagen und stets auf Kosten seiner Gesundheit zu seinem Wort steht und jedem zu Hilfe eilt, der, wie er es sagt: "die Welt zu einem besseren Ort macht". So auch für andere Künstler. Und auch für seine Projekte schont er sich nicht. Mit schweren gesundheitlichen Folgen.
Während viele namhaften Künstler ja gern (andere) für sich arbeiten lassen und dafür dann den Ruhm ernten, ist er der erste der kommt und der letzte der geht. Und ist in jedem Bereich mit Kompetenz und Selbstkritik ohne sich zu schonen derjenige der Sturm und Regen das Segel hochhält. Egal, ob am Filmset, bei Theater- oder Orchesterproben, bei Projektvorbereitungen oder in wochenlangen Studio-Nächten. Egal ob selbst am Mikrofon oder hinter dem Misch- und Schnitt-Pult. Und während monatelangem arbeits-bedingtem Schlafmangel noch hilfsbereit bis zur letzten wachen Minute in Familien- und Freundeskreisen zur Stelle ist.
Die Folge: mehrere Burn-Outs in den letzten Jahren in Folge. Sowie mehrere unausgeheilte medizinische schwerwiegende Diagnosen. Und dabei immer aufmunternde Worte und ein Lächeln für andere auf den Lippen.
"So könne es durchaus sein, dass sein lebenslanger Wunsch, den er schon äußerte als sein erstes Theaterstück in Paris uraufgeführt wurde ( "Die Triangel" - 1988), nämlich dass um un-korrumpierbar zu bleiben all seine Text-Werke von seiner frühen Jugend bis heute, Essays, Stücke, Drehbücher, Lyrik und Romane erst nach seinem Tod veröffentlicht werden sollten, früher einträten könne, als ihm vielleicht lieb sei" - so haben wir spitzzüngig in den Raum geworfen. In der Hoffnung, dass unsere Sorge und gleichzeitige Warnung erhört wird und eine Pause und medizinische Versorgung angestrebt wird. So kam es nach ernsten Anzeichen im Sommer zum Stillstand.
Nach mehreren Krankenhaus-Aufenthalten über den Sommer und noch ausstehenden Nachuntersuchungen kehrt der Künstler nun allmählich zu Theater- und Orchesterproben zurück. Auch die pausierten Dreharbeiten werden nun wieder Stück für Stück neu disponiert und über den Jahreswechsel eingeplant. Leider musste der Künstler nach Rückkehr aus dem Krankenhaus nun auch noch einen sehr schweren Verlust im engsten Familienkreis erleben. Was ihn - dessen Texte sich viel mit dem unausweichlisten Aspekt des Lebens beschäftigen - schwer getroffen hat und in tiefe Trauer versinken ließ. Aus Anstand und zum Schutz der Familie möchten wir darauf zu diesem Zeitpunkt ohne seine Zustimmung nicht weiter eingehen.
Wir sind aber froh, dass die körperlichen Warn-Signale endlich ernst genommen wurden und wünschen und hoffen, dass wir dadurch noch viel von diesem extravaganten Ausnahme-Künstler hören, sehen und lesen werden.